Transcript of Helmut Liebich's letter to Dick Rollema (PA0SE) of 2 April 1993
This letter is, in my opinion, interesting for some historians, especially for those who want to know more about German Radio Amateurs during the Nazi era. Helmut Liebich himself was a DASD member since 1938. Although, he did not yet possess a Ham licence, but a so-called 'listeners licence' (DEM6950G).
Abschrift des Briefes von DL1OY an PA0SE, vom 2.4.1993
Lieber Dick,
Herzlichen Dank für die Übersendung des Briefes von DL1IX, dessen Inhalt mich natürlich sehr interessiert hat, schliesslich habe ich vieles auch selbst mit erlebt und will Dir davon berichten.
Auch habe ich, soweit vorhanden, Fotokopien aus der "CQ" der Zeit der Deutschen Funkamateure im DASD e.V. (Deutscher Amateur Sende- und Empfangsdienst, eingetragener Verein) angefertigt und füge diese bei. Dadurch wird vielleicht der eine oder andere Punkt verdeutlicht. Besonders interessant dürfte das Schreiben des DASD-Präsidenten, des SS-Obergruppenführers und Generals der Waffen-SS Sachs, in seiner Eigenschaft als Chef des Fernmeldewesens an den reichsführer-SS, Heinrich Himmler vom 31. Juli 1944 sein. Dieses Schreiben belegt eindeutig, daß die Bedeutung der Funkamateure zumindest bis zu diesem Datum nicht erkannt worden ist. Auch danach habe ich nichts mehr von Veränderungen bemerken können. Leider besitze ich nur die zwei beigefügten Blätter, den erwähnten Befehl als Konsequenz kenne ich leider nicht.
Im Reichsbetriebsdienst des DASD wurden nicht nur Rundsprüche abgestrahlt, schon etwa 1936 wurde auch der sogenannte "Linien-Verkehr abgewickelt, der den einzelnen Funkamateuren recht strenge Bedingungen auferlegte. Die Hörstationen, zu denen ich auch gehörte, (DEM 6950/G) mussten diese Sendungen aufschreiben und die "QM", das waren die übermittelten Texte nach Berlin an die NWF (Naturwissenschaftlich Forschungsstelle) des DASD einsenden. Der Leiter dieser Stelle war Dr. Gerhard Kunze. Das deutsche 80-Meter Band, es ging von 3500-3600 kHz war in 20 Kanäle eingeteilt, die entsprechend verteilt wurden. Für alle anderen war das Band von Montag bis Freitag in der Zeit von 20.00-24.00 MEZ gesperrt, Verstösse wurden streng geahndet.
Zu Herbert Salzbrunn, D4WYF, kann ich folgendes ergänzen: Er war zunächst als D4WYG während seines Studiums in meiner Heimatstadt Breslau in der Nähe der Technischen Hochschule auf der Auenstr. wohnhaft, durch den Umzug nach Berlin wechselte der letzte Buchstabe des Rufzeichens, aus diesem letzten Buchstaben konnte man ersehen, in welcher deutschen Provinz der Amateur wohnte. Bei den Kriegsfunksendegenehmigungen (KFSG) wurde aber von dieser Regel abgewichen, da sich viele dieser Lizenzinhaber auch aus dem Ausland meldeten. So erzählte mir der bekannte OM Hannes Bauer, zuletzt DL1DX, früher D4ARR, daß er in Paris auf dem Eiffelturm aktiv war. Auch ein anderer, in der damaligen Zeit sehr bekannter Funkamateur, OM Christoph Schmelzer, D4BIU, DE0078, der sich 1936 in Rhode Island in den USA aufhielt, wurde von mir im Winter 1939/1940 häufig im Verkehr mit den Staaten gehört.
Zur Frage der G7-Stationen kann ich aus meinem Erinnerungen folgendes berichten: Gegen Ende des Krieges, im März 1945, als sich der beginnende Zusammenbruch des deutschen Reiches abzeichnete, erhielt ich den Befehl, in der Mitte des deutschen Reiches, im Thüringer Wald, eine Funkstelle zu errichten und ein Funknetz zu unterhalten, welches verschiedene Orte Deutschlands zuverlässig verbindet, da die normale Fernmeldeverbindungen schon nicht mehr funktionierten. Dazu wurde mir ein Transceiver 15 W SE b übergeben, dazu, um Splitverkehr durchführen zu können, ein Empfänger Radione R2 (should be type R 3, AOB). Ich wurde von einem weiteren Funker begleitet, der sich aber mehr für die Mädchen des Dorfes, in dem wir einquartiert waren, interessierte. So ergab sich für mich die Gelegenheit, allein an der Funkstelle zu arbeiten, wobei im Ansicht des Kriegsendes etwa Mitte April ich es mir nicht versagen konnte, in der diensfreien Zeit über die Amateurbänder zu drehen und unter einem selbst gewählten Rufzeichen einige Amateurfunkverbindungen zu tätigen. Dabei waren auf dem 40-Meter Band auch einige Verbindungen mit den erwähnten G7-Stationen. Damit wäre die Frage geklärt, daß diese Stationen vor der deutschen Kapitulation tätig waren.
Die erwähnte Geräte musste ich beim Einrücken der Amerikaner in Thüringen zurücklassen, vor einigen Jahren schenkte mir Arthur .... die gleichen Geräte als Erringerungsstücke ......
I did not change the small inconsistencies of typewriting
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